Flughafen München

Integrierter Bericht 2022

 

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Sicherheit

Hohe Standards für sicheren Flugbetrieb

Innerhalb der Europäischen Union sind gemeinsame Standards für die Planung, den Betrieb und den Unterhalt von Flughäfen festgeschrieben, die auch die FMG verbindlich umsetzen muss. Die Betriebserlaubnis des Flughafens München ist unmittelbar an die im Dezember 2017 erteilte Zertifizierung der EASA (European Aviation Safety Agency) gekoppelt. Damit verbunden ist der fortwährende Nachweis der Einhaltung einschlägiger Anforderungen gegenüber der zuständigen Aufsichtsbehörde, der Regierung von Oberbayern, Luftamt Südbayern. Wir verfügen dazu über ein Safety-Management-System. Damit überwachen wir kontinuierlich den laufenden Flug- und Abfertigungsbetrieb mit Blick auf Risiken und Entwicklungen, um rechtzeitig zielgerichtete Maßnahmen ableiten zu können. Um den Anforderungen zu entsprechen, realisieren wir  bauliche Änderungen an der flugbetriebsrelevanten Infrastruktur oder an den Betriebs- und Organisationsprozessen im Einklang mit den EASA-Vorgaben und wenden dabei Safety-Risikobewertungen und Compliance-Prüfungen an. Dieses Vorgehen hilft, potenzielle Unfälle zu minimieren und damit die Sicherheit des Flugbetriebs fortlaufend und aktiv zu verbessern.
 

Biotopmanagement schützt vor Vogelschlag

Kollisionen von Luftfahrzeugen mit schwergewichtigen Vögeln oder Vogelschwärmen können die Sicherheit des Flugbetriebs gefährden. Mit einem speziellen Biotopmanagement beugen wir möglichen Kollisionen vor: 

  • Die nährstoffarmen Wiesenbestände werden nur zweimal im Jahr gemäht, da langes Gras Greifvögeln die Beutesuche erschwert. Schwarmvögel wiederum meiden diese Flächen aufgrund des fehlenden Sichtkontakts untereinander. 
  • Das Gelände auf und um den Flughafen ist für kritische Vogelarten unattraktiv gestaltet. 
  • Die Entwässerungsgräben nahe der Start- und Landebahnen sind mit Stahlseilen überspannt, um Wasservögeln den Zugang zu erschweren. 
  • Das Wildlife-Management-Team bei der Verkehrsaufsicht beobachtet die Vogelpopulation auf dem Flughafengelände und in relevanten Biotopen im Umkreis intensiv, um mögliche Gefahren durch Vogelflugbewegungen frühzeitig abzuwehren. Bei Bedarf ergreift es Maßnahmen, um Vögel zu vergrämen.

Wir stehen zum Thema Vogelschlagverhütung mit den relevanten Partnern und Institutionen in intensivem Dialog, insbesondere mit den Airlines, der Deutschen Flugsicherung, regionalen und übergeordneten Behörden sowie dem DAVVL (Deutscher Ausschuss zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr e.V.). Die Statistik des DAVVL weist für den Flughafen München seit vielen Jahren eine vergleichsweise niedrige Wildlife-Strike-Rate aus. 2022 war sie im Bundesdurchschnitt um rund 19 Prozent höher als auf dem Münchner Flughafengelände.

Wildlife-Strike-Raten

Effektiver Schutz vor Hochwasser

Das bestehende Gewässersystem schützt den Flughafen München vor Hochwasserabflüssen, die im Mittel einmal in hundert Jahren auftreten. In den vergangenen Jahren regnete es deutschlandweit aufgrund des Klimawandels häufiger sturzflutartig – mit zum Teil verheerenden Auswirkungen. Diese Entwicklung veranlasste uns dazu, den Hochwasserschutz am Flughafen zu überprüfen. Eine erste Untersuchung hatte 2019 ergeben, dass der Flughafen München auch bei Sturzfluten vor extremem Hochwasser aus dem Süden gut geschützt ist. 

In einem zweiten Schritt überprüften wir 2021 und 2022 die Entwässerungssicherheit innerhalb des Flughafens und berücksichtigten dabei auch  eine mögliche Überlastung des Kanalsystems. Dabei untersuchten wir hydraulisch die Abflusssituation bei seltenen, extremen Niederschlägen und bewerteten die Ergebnisse. Regelmäßig kontrollieren wir darüber hinaus die Leistungsfähigkeit des Kanalsystems, um eine ordnungsgemäße Entwässerung sicherzustellen. Bei Neubauten legen wir die Abwasserleitungen und Versickerungsanlagen großzügig auf Regenereignisse mit einer Wiederkehrzeit von zehn Jahren aus. Die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung und eine möglichst überflutungssichere Geländeplanung sind für uns ebenfalls wichtige Maßnahmen, um die Auswirkungen durch Überflutungen möglichst gering zu halten.  

Das Wasserwirtschaftsamt München hat im Jahr 2019 die Isar neu vermessen und die Hochwasserabflüsse berechnen lassen. Dabei stellten die Expert:innen fest, dass die bestehenden Hochwasserschutzdeiche entlang der Isar im Einflussbereich des Flughafens auch extremes Hochwasser zurückhalten können.

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