Flughafen München

Integrierter Bericht 2022

 

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Biodiversität

Landschaftsplanung wertet Umfeld auf

Um den Flughafen München optimal in seine Umgebung einzubetten, hat die FMG von Anfang an Strukturen geschaffen, die das weiträumige Umfeld im Erdinger und Freisinger Moos ökologisch aufwerten und vernetzen. Dazu wurde im Rahmen der geltenden Grünordnung ein Drei-Zonen-Konzept umgesetzt: Zone I umfasst das Flughafengelände mit Start- und Landebahnsystem, Gebäuden sowie Straßen. Zone II beinhaltet den gehölz- und strukturreichen Grüngürtel um das Flughafengelände und Zone III die ökologischen Ausgleichsmaßnahmen.

Zonenmodell

Zone I: Flughafengelände mit Start- und Landebahnsystem, Gebäuden sowie Straßen
Grünflächen mit derzeit circa 5.000 gepflanzten Bäumen machen fast zwei Drittel des Flughafengeländes aus. Durch eine zielgerichtete Pflege entstanden besonders innerhalb des Sicherheitszauns, auf den Grünflächen zwischen den Start- und Landebahnen und deren Infrastruktureinrichtungen, eine artenreiche Vegetation und ökologisch wertvolle Lebensräume vor allem für seltene Wiesenbrüter.

Zone II: gehölz- und strukturreicher Grüngürtel um das Flughafengelände
Die Flughafenrandzone mit ihren Gehölzen, Entwässerungsgräben und Wiesen übernimmt Lärmschutz- und Pufferfunktionen für Siedlungen und Landwirtschaft. Der Vorflutgraben Nord mit seinem naturnah gestalteten Lauf beherbergt zum Beispiel schutzwürdige Pflanzen, wie Küchenschelle, Ochsenauge, Staudenlein und Glockenblume. Auf der Liste der besonders geschützten Arten stehen die Sumpfgladiole und das Gefärbte Laichkraut.

Zone III: ökologische Ausgleichsmaßnahmen
Mittlerweile hat die FMG circa 520 Hektar Ausgleichsflächen geplant und hergestellt. Sie sollen die Eingriffe in Natur und Landschaft ausgleichen, die durch Bauvorhaben verursacht werden. Die zuständigen Genehmigungsbehörden bestätigten deren auflagenkonforme Herstellung und Pflege. Diese naturschutzfachlichen Kompensationsflächen leisten mit ihrer struktur- und artenreichen Vegetation einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität in der Region. Sie liegen verteilt in der landwirtschaftlichen Flur und bilden Rückzugsgebiete und Trittsteine im Biotopverbund. Sie werden weder gedüngt noch mit Pflanzenschutzmitteln behandelt.

Erfolgreicher Ausgleich von Brutrevieren

Seit Herbst 2017 hat die FMG im Rahmen des Infrastrukturprojekts Ost auf einer Fläche von circa 79 Hektar Kohärenz- und Artenschutzmaßnahmen umgesetzt. Diese sollen etwaige Revierverluste, unter anderem für den Großen Brachvogel, den Kiebitz und viele andere geschützte Vogelarten, kompensieren. Die parallel laufenden Kartierungen dokumentieren den Erfolg: Die Zahl der Brutreviere fast aller Vogelarten übertrifft bereits die geforderte Menge. Mit der Abnahme dieser Flächen durch die höhere Naturschutzbehörde wurde deren Herstellung 2021 bestätigt; eine angepasste Pflege für die Zukunft ist sichergestellt. Die Erfolgskontrollen werden bis zum endgültigen Maßnahmenerfolg fortgeführt.

Vogelschutzgebiet auf dem Flughafengelände

Der Flughafen München ist fester Bestandteil des 4.525 Hektar großen Europäischen Vogelschutzgebiets »Nördliches Erdinger Moos« mit 40 teils stark gefährdeten Arten. Mit seinen zahlreichen Brachvogel- und Kiebitzbrutrevieren auf den 666 Hektar großen Wiesenflächen rund um die Start- und Landebahnen ist er eines der bedeutendsten Wiesenbrütergebiete in Bayern. Darüber hinaus dient der Airport im Zusammenspiel mit den Ausgleichs- und Ersatzflächen außerhalb des Flughafengeländes als Refugium für seltene Pflanzenarten, Reptilien und Insekten.

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