Steuerungssystem und Wertemanagement
Der Flughafen München misst die Leistung seiner Führungskräfte mithilfe finanzieller und nicht-finanzieller Kennzahlen. Die bedeutsamsten sind die Kennzahlen zur unternehmerischen Nachhaltigkeit und zur Qualität. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) deckt die ökonomische Perspektive ab, während der Passagiererlebnisindex (PEI) über die Erreichung der Qualitätsziele, die als strategische Stoßrichtung die Steigerung der Kundenzufriedenheit vorsehen, den Kunden in den Mittelpunkt stellt. Die CO₂-Einsparungen decken die ökologische Perspektive ab. Mit der Aufnahme der Unfallhäufigkeitsrate (Lost Time Incident Frequency = LTIF) als soziale Kennzahl in das Steuerungssystem verwendet der Konzern Kennzahlen aus allen drei Perspektiven des klassischen Nachhaltigkeitsmanagements (Ökonomie, Ökologie und Soziales).
Um die Relevanz der bedeutsamsten Leistungsindikatoren für Stakeholder zu ermitteln und regelmäßig zu bestätigen, befragt die FMG jedes Jahr interne und externe Anspruchsgruppen.
ERGEBNIS VOR STEUERN (EBT)
Die Ergebnisziele der Führungskräfte werden auf Basis des Ergebnisses vor Steuern (EBT) formuliert.
Das EBT ist die Ausgangsgröße zur Bestimmung der Ertragskraft. Es handelt sich um das Konzernergebnis vor Ertragsteuern, ermittelt unter Anwendung der Internationalen Rechnungslegungsstandards in ihrer durch die Europäische Kommission in europäisches Recht übernommenen Fassung.
PASSAGIERERLEBNISINDEX (PEI)
Der PEI ist ein Messmodell für die Kundenzufriedenheit, das es dem Flughafen München erlaubt, standortspezifische, an die Bedürfnisse der Zielgruppen angepasste Zielwerte abzuleiten und die Handlungsfelder zur Leistungsverbesserung den vorhandenen Kundenkontaktpunkten zuzuweisen. Aus Gründen der Objektivität ermittelt ein unabhängiger, externer Dienstleister diese Werte. Er erhebt in Primärbefragungen regelmäßig während des gesamten Jahresverlaufs die Zufriedenheit von abfliegenden und ankommenden Reisenden. Auf Quartalsbasis und am Jahresende erhält der Flughafen München so zahlreiche Detailinformationen über die Zufriedenheit seiner Flugreisenden in acht Kategorien entlang der Passagiererlebniskette. Eine zentrale Kennzahl resultiert aus der Frage zur Gesamtzufriedenheit, die sowohl bei abfliegenden als auch ankommenden Passagier:innen ermittelt wird und die Grundlage für die Zieldefinition bildet.
CO₂-EINSPARUNGEN
Ende des Jahres 2016 hat sich der Flughafen München das Klimaziel gesetzt, den Betrieb ab dem Jahr 2030 CO₂-neutral abzuwickeln. Mindestens 60 % der Emissionen sollen effektiv eingespart, der verbleibende Rest mit hochwertigen Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen werden. In die Betrachtung fließen die durch Energiebereitstellung und Kraftstoffverbrauch vom Flughafen München selbst verursachten Emissionen (Scope 1) und die Emissionen aus der zugekauften Energie (Scope 2) ein. Mit der Kennzahl »CO₂-Einsparungen« wird die Reduktion der Emissionen durch die gezielte Umsetzung von CO₂-Einsparmaßnahmen in Tonnen gemessen. Jedes Jahr werden Maßnahmen (zum Beispiel der Wechsel auf LED-Beleuchtung) zur jährlich wiederkehrenden Einsparung von Energie (Strom, Wärme, Kälte, Kraftstoff) umgesetzt. Aus dieser eingesparten Menge an Energie resultiert eine Minderung der CO₂-Emissionen für die darauf folgenden Jahre. Faktoren wie die Schonung von Ressourcen oder der effiziente Einsatz von Energie lassen sich damit ebenfalls berücksichtigen.
Um die Prognose- und die erreichten Zielwerten besser vergleichen zu können, wird der Emissionsfaktor vom Umweltbundesamt (UBA) verwendet, der zu Beginn des Berichtsjahres verfügbar ist.
UNFALLHÄUFIGKEITSRATE (LTIF)
Die LTIF stellt eine benchmarkfähige Unfallhäufigkeitsrate dar. Sie setzt die Anzahl der Arbeitsunfälle in Relation zu den geleisteten Arbeitsstunden. Zur Ermittlung der LTIF zählen ausschließlich Arbeitsunfälle mit einer Ausfallzeit ab einem Tag. Wegeunfälle werden nicht berücksichtigt. Die Kennzahl wird für die beiden größten Konzernunternehmen (FMG und AE München) erhoben. Zukünftig werden weitere Gesellschaften einbezogen.
Die Steuerungsintention ist die Reduktion der Häufigkeit von Arbeitsunfällen, unfallbedingten Ausfallzeiten und damit verbundenen Unfallkosten sowie die Sensibilisierung zur Unfallthematik insgesamt.